Spielbegleitung

Hand in Hand mit der Spielgestaltung geht die Spielbegleitung. Spielbegleitung hat viele Facetten und Wirkungsrichtungen, sie startet immer bei der Beobachtung.

Durch Beobachtung der Spielprozesse in der gestalteten Freispiel-Ecke kann die Lehrperson nicht nur auf den Entwicklungsstand sondern eben auch auf fachliches Vorwissen der Kinder rückschliessen. Dies sind die „stillen“ Konsequenzen aus den Beobachtungen.

Anhand der Beobachtungen und oder Fragen der Kinder kann die Lehrperson auch in den Dialog treten und entweder während des Spiels oder zeitverschoben dazu über das Freispiel sprechen. Im Rahmen unseres Projektes orientieren wir uns an den Feedback-Empfehlungen nach Hattie (2015).

Grundsätzlich geht es beim Feedback um eine Rückmeldung, eine Information zum Prozess. Diese Information kann aus den verschiedensten Quellen kommen: Lehrpersonen können Feedback geben, Eltern können Feedback geben, die anderen Kinder können Feedback geben aber auch Spielmaterialien und/oder der Spielprozess selbst können Feedback geben. Im Rahmen unseres Projektes versuchen wir möglichst viele Feedbackquellen einzubauen und zu aktivieren, der Lehrperson und ihrem Feedback kommt in der Spielbegleitung zudem eine tragende Rolle zu im Aufbau und der Erweiterung von Kompetenzen.

Es gibt unterschiedliche Formen von Feedback, die eine Lehrperson in der Prozessbegleitung geben kann und je nach Entwicklungsstufe oder Kompetenzstufe ist eine andere Form von Feedback hilfreich. Hattie schlägt folgendes Vorgehen vor, um passende Feebackformen zu wählen:

 

Anfängerinnen und Anfänger benötigen ein anleitendes Feedback, welches sich auf die Aufgabe bezieht, an der sie gerade arbeiten. Wichtig ist: sie benötigen dieses Feedback umgehend.

 

Fortgeschrittene dagegen bevorzugen anleitendes, auf Strategien bezogenes Feedback, welches ihnen hilft, ihr Lernen zu vertiefen und Wissen und Können in anderen Situationen anzuwenden.

 

Könner profitieren von beratendem Feedback, besonders um meta-kognitive Kompetenzen zu entwickeln, die es ihnen ermöglichen, sich selbst zu steuern. Bei Könnern spielt auch die Zeit eine andere Rolle, das Feedback muss nicht umgehend erhalten werden, manchmal verhilft sogar eine gewisse zeitliche Verzögerung zu mehr Abstraktionsleistung.

 

Durch diesen Aufbau des Feedbacks anhand der Bedürfnisse der Kinder wird eine Passung in der Prozessbegleitung erreicht, wie sie der kompetenzorientierte Unterricht verlangt.

Das unser Erachtens Wichtigste überhaupt, dass Hattie zu Feedback sagt, ist, dass es sich nicht um eine Einbahnstrasse handelt. Das Feedback von der Lehrperson zu den Kindern ist nur die halbe Wahrheit, zum Feedback gehört genauso die Rückmeldung der Kinder an die Lehrperson zur Gestaltung und Begleitung von Prozessen. Kleine Kinder können das oft nicht direkt in Worte fassen. Aber Lehrpersonen können sich ins Bewusstsein holen, dass das Spielverhalten nicht nur von Voraussetzungen abhängig ist, sondern auch von den vorgefunden Möglichkeiten und so erlauben Beobachtungen der Spielprozesse nicht zuletzt auch allfälligen Anpassungsbedarf in der Spielgestaltung.